Lockerblütiges Knabenkraut
Anacamptis laxiflora ist eine schlanke und hochgewachsene Pflanze, sie wird bis zu 60 cm groß. Die drei bis acht ungefleckten Blätter sind schmal-lanzettlich, gekielt und schräg nach oben gerichtet. Der zylindrische Blütenstand hat bis zu 30 mittelgroße Blüten, die relativ locker angeordnet sind, was der Pflanze ihren Namen gegeben hat. Nur die beiden Petalen bilden einen kleinen Helm. Darüber folgen das mittlere Sepal und die beiden nahezu aufrecht stehenden seitlichen Sepalen. Die Lippe ist undeutlich dreigeteilt. Die beiden Seitenlappen sind länger als der Mittellappen und nach unten geneigt. Die Tragblätter sind lang und zugespitzt, der zylindrische Sporn ist leicht nach oben gebogen.
Einordnung (Taxonomie)
Der französische Botaniker Jean-Baptiste de Lamarck beschrieb die Pflanze in seiner Flore françoise (1779) als Orchis laxiflora. Später erhielt sie noch die Namen Orchis alata (1819), Orchis ambigua (1859) oder Orchis biloba. Am meisten verwendet wurde aber Orchis laxiflora, bis Richard Bateman, Alec Pridgeon und Mark Chase die Art 1997 zur Gattung Anacamptis stellten.
Weiß blühende Form
Die Blüten von Anacamptis laxiflora sind gewöhnlich rot- bis dunkelviolett, mit einem weißen Fleck am Grund der Lippe. Paul Delforge erwähnt, dass die Variabilität der Art gering ist. H. Kretzschmar, W.Eccarius and H. Dietrich (Die Orchideengattungen Anacamptis, Orchis, Neotinea. 2007) betonen aber, dass es selten auch hellrosa Blüten gibt. Sie führen auch ein Foto (S. 97) auf, das eine „albinöse Form“ auf Rhodos zeigt.
Biotope, Blütezeit und Verbreitung
Anacamptis laxiflora ist auf Feuchtigkeit angewiesen und wächst daher in Sümpfen, Feuchtland oder am Flussufer. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni. Das Verbreitungsgebiet reicht von Portugal und Spain, über Westfrankreich, Italien und die Balkanküste bis nach Griechenland und die Türkei.