Anatolisches Knabenkraut
Diese kleine und schlanke Pflanze wird 15 bis 30 cm groß. Der Stängel wächst aus einer Rosette von zwei bis sechs Blättern, die gefleckt oder ungefleckt sein können. Ein bis zwei weitere Blätter umhüllen den unteren Teil des Stängels. Der lockere Blütenstand zählt 2 bis 15 relativ große Blüten. Der auffallend große Sporn ist fast doppelt so lang wie der Fruchtknoten, der von einem kleinen Tragblatt geschützt wird. Nur die beiden Petalen bilden einen kleinen Helm. Die seitlichen Sepalen sind zur Seite oder sogar leicht nach hinten gestreckt. Die Lippe ist dreiteilig.
Einordnung (Taxonomie)
Orchis anatolica wurde erstmals 1844 von dem Schweizer Botaniker Pierre Edmond Boissier (1810-1885) beschrieben, in seinem Werk Diagnoses plantarum orientalium novarum.
Weiß blühende Form
Die Blüten von Orchis anatolica sind hellrosa bis rosa, oft mit grünlichen Adern in den Sepalen. Weiß blühende Pflanzen sind sehr selten. Wie bei Anacamptis morio „albiflora“ bleiben dann die grünen Adern in den Sepalen erhalten.
Biotope, Blütezeit und Verbreitung
Orchis anatolica wächst auf Magerrasen und Weiden mit Kalkboden sowie in lockeren Wäldern bis zu einer Höhe von 2000 m. Die Blütezeit erstreckt sich von März bis Mai. Die Art ist im östlichen Mittelmeerraum zuhause, etwa auf den Ägäischen Inseln und in der Türkei.