Neotinea tridentata

Neotinea tridentata
Photo: Roko Cicmir, 08/05/2008, auf der Insel Cres, Kroatien

Dreizähniges Knabenkraut

Neotinea tridentata wird 20 bis 40 cm groß. Die Pflanze hat 5 bis 8 Blätter am Boden und 2 bis 3 am aufrecht stehenden Stängel. Der kugel- bis kegelförmige Blütenstand trägt bis zu 50 kleine Einzelblüten. Sepals und die beiden oberen Petalen bilden einen geschlossenen Helm mit langen zugespitzten Enden. Sepalen und Petalen sind violett geadert. Die Lippe ist deutlich dreigeteilt mit ausgebreiteten Seitenlappen und einem Mittellappen, der an der Spitze einen markanten Fortsatz hat. Der Sporn ist etwa halb so lang wie der Fruchtknoten und nach unten geneigt.

Neotinea tridentata
Photo: Roko Cicmir, 08/05/2008, auf der Insel Cres, Kroatien

Einordnung (Taxonomie)

Giovanni Antonio Scopoli (1723-1788) beschrieb die Pflanze in seinem Werk Flora Carniolica Exhibens Plantas Carniolae Indigenas et Distributas in Classes Naturales (1772) als Orchis tridentata. Die Einordnung in die Gattung Neotinea geht auf Richard Bateman, Alec Pridgeon und Mark Chase zurück, die Beschreibung enthält ein Artikel, der 1977 in der Zeitschrift Lindleyana veröffentlicht wurde.

Neotinea tridentata
Photo: Peter Zschunke, 19/05/2011, bei Skalistoje/Krim

Weiß blühende Form

Die Farbe der Blüten reicht meist von rosa bis hellviolett, die Grundfarbe der Lippe ist weiß. Varietäten in Form und Farbe sind recht häufig. H.Kretzschmar, W.Eccarius und H.Dietrich (Die Orchideengattungen Anacamptis, Orchis, Neotinea. 2007) notieren: „Auch weißblütige Exemplare (‚alba‘, ‚albiflora‘) sind nicht allzu selten.“ Roko Cicmir, von dem die ersten beiden Fotos auf dieser Seite stammen, schätzt, dass in Dalmatien auf etwa 100 Pflanzen 1 bis 2 Albiflora-Formen kommen.

Biotope, Blütezeit und Verbreitung

Neotinea tridentata wächst auf Magerrasen mit meist kalkhaltigem Boden bis in eine Höhe von 1600 Metern. Die Blütezeit erstreckt sich von März bis Juni. Die Pflanze ist im Mittelmeerraum von Südostfrankreich bis zum Nahen Osten sowie in einigen Teilen Mittel- und Ostdeutschlands zu finden.