Cephalanthera rubra

Cephalanthera rubra
Photo: Holger Disse, 05/06/2007, bei Dorndorf/Thüringen

Rotes Waldvögelein

Die schlanke, zarte Pflanze ist oft nur 15 bis 30 cm groß, kann aber auch bis zu 70 cm erreichen. Der Stängel hat zwei bis neun zweizeilig angeordnete Blätter. Die untersten sind reduziert, die oberen können bis zu 12 cm lang werden, sie sind waagrecht gestreckt oder nach oben gerichtet. Der locker besetzte Blütenstand hat 3 bis 15 relativ große Blüten, die je nach Standort oft nur halb geöffnet sind oder fast geschlossen bleiben. Sepalen und Petalen sind zugespitzt, die Sepalen an der Außenseite fein behaart. Die Lippe hat zwei Teile: Das Hypochil hat aufrecht stehende Seitenlappen, das Epichil gelbbraune Längsleisten.

Cephalanthera rubra
Photo: Holger Disse, 05/06/2007, bei Dorndorf/Thüringen

Einordnung (Taxonomie)

Linné beschrieb die Pflanze in seinem Werk Systema naturae (1767) zuerst als Serapias rubra. Der heute gültige Name wurde von dem französischen Botaniker Louis Claude Marie Richard in seinem Werk De Orchideis europaeis annotationes (1817) festgelegt.

Cephalanthera rubra
Photo: Peter Zschunke, 28/06/2009, bei Hünfeld/Hessen

Weiß blühende Form

Die gewöhnliche Blütenfarbe ist rosa bis violett. Völlig weiß blühende Pflanzen sind selten. Mitunter ist auch bei diesen Pflanzen noch ein letzter Rest von violettem Farbton zu erkennen. Cephalanthera rubra kann auch als Albino auftreten, dann fehlt die Farbe auch in den Blättern.

Cephalanthera rubra
Photo: Peter Zschunke, 28/06/2009, bei Hünfeld/Hessen

Biotope, Blütezeit und Verbreitung

Cephalanthera rubra wächst in Buchenwäldern oder am Waldrand und ist auf Kalkboden angewiesen. Die Pflanze kommt in den meisten Teilen Europas vor, bis in einer Höhe von 2.000 Metern, ist allerding in vielen Regionen gefährdet. Sie blüht von Mai bis Juli.