Epipactis atrorubens

Epipactis atrorubens
Photo: Holger Disse, 08/06/2007, bei Jena/Thüringen

Rotbraune Stendelwurz

Kräftige Pflanze mit einer Höhe von 10 bis 80 cm und 7 bis 14 relativ breiten, dunkelgrünen Lautbblättern. Je nach Standortbedingungen bleibt ihr Wuchs macnhmal aber auch recht zierlich. Der langgestreckte Blütenstand ist mit 6 bis 40 relativ kleinen Blüten besetzt, die sich weit öffnen und manchmal nach Vanille duften. Sepalen und seitliche Petalen sind relativ breit und ausgestreckt. Die Hinterlippe ist napfförmig, die Vorderlippe herzförmig, zugespitzt und abwärts gebogen.

Epipactis atrorubens
Photo: Holger Disse, 08/06/2007, bei Jena/Thüringen

Einordnung (Taxonomie)

Georg Franz Hoffmann (1760–1826) beschrieb die Pflanze in seinem Werk Deutschlands Flora oder Botanisches Taschenbuch (1804) als Serapias atrorubens. Die gültige Beschreibung stammt von dem österreichisch-polnischen Botaniker Willibald Swibert Josef Gottlieb von Besser (1784-1842) in Primitiae florae Galiciae Austriacae utriusque (1809). Inzwischen aber stimmen die meisten Botaniker darin überein, dass für die Beschreibung der Albiflora-Form kein eigenes Taxon erforderlich ist.

Epipactis atrorubens
Photo: Norbert Griebl, 26/06/2006, bei Grossklein, Österreich

Weiß blühende Form

Es kommt selten vor, dass die namensgebende, purpurrote bis rötlich-braune Blütenfarbe fehlt. Diese Pflanzen sind dann gelblich-grün bis weiß. Der deutsche Theologe und Botaniker Konrad Friedrich Ludwig Beckhaus (1821-1890) hat diese Varietät in seinem 1893 veröffentlichten Werk Flora von Westfalen als Epipactis atrorubens var. pallens beschrieben; andere Bezeichnungen sind Epipactis atrorubens lus. pallens und Epipactis atrorubens var. lutescens.

Epipactis atrorubens
Photo: Peter Zschunke, 28/06/2009, bei Schlüchtern, Hessen

Biotope, Blütezeit und Verbreitung

Epipactis atrorubens wächst auf trockenen Kalkböden, etwa auf Magerrasen und an Waldrändern, in weiten Teilen Europas. Die Blüte erstreckt sich von Juni bis Juli.

Epipactis atrorubens
Photo: Peter Zschunke, 28/06/2009, bei Schlüchtern, Hessen