Bei der Erkundung dieser Region in der Ostschweiz galt mein Interesse vor allem dem in dunklen Wäldern blühenden Epipogium aphyllum. „Aphyllum“ bezieht sich auf das Fehlen von Blättern – und somit haben sie auch kein Chlorophyll. Einige wenige Pflanzen haben auch kein Anthocyanin. Der Experte für diese Region, Joe Meier, schickte mir ein Foto einer völlig weißen Blüte, die er kürzlich fand. Er wies darauf hin, dass diese Form nicht nur als Albiflora-Form, sondern auch korrekt als Albino bezeichnet werden kann – gemäß der Definition einer Pflanze, der jegliche Pigmente fehlen. Ich habe eine Pflanze mit reduziertem Anthocyanin in der Blütenlippe gefunden, die noch einen leichten Rosa-Ton in der Blüte bewahrt hat:
Die Exkursion in der Gegend nahe der bezaubernden Kleinstadt Scuol bestätigte auch die leicht erhöhte Tendenz von Gymnadenia zur Entwicklung von Albiflora-Formen. Bei einer Vielzahl von Gymnadenia conopsea mit kräftig violetten Blüten traf ich auch auf eine weiß blühende Pflanze:
Die meisten Gymnadenia odoratissima neigen zu Blüten mit einer sehr hellen violetten Farbe, bewahren aber dabei eine deutlich sichtbare Tönung. Aber auf einer Bergwiese gab dort auch eine Planze ohne jedes Anthocyanin in den Blüten, selbst die Säule ist gelblich bis weißlich: